Optimal Taxes on Capital in the OLG Model with Uninsurable Idiosyncratic Income Risk
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[English] We characterize the optimal linear tax on capital in an Overlapping Generations model with two period lived households facing uninsurable idiosyncratic labor income risk. The Ramsey government internalizes the general equilibrium feedback of private precautionary saving. For logarithmic utility our full analytical solution of the Ramsey problem shows that the optimal aggregate saving rate is independent of income risk. The optimal time-invariant tax on capital is increasing in income risk. Its sign depends on the extent of risk and on the Pareto weight of future generations. If the Ramsey tax rate that maximizes steady state utility is positive, then implementing this tax rate permanently generates a Pareto-improving transition even if the initial equilibrium is dynamically efficient. We generalize our results to Epstein-Zin-Weil utility and show that the optimal steady state saving rate is increasing in income risk if and only if the intertemporal elasticity of substitution is smaller than 1.
[German] Sollten Kapitaleinkommen besteuert werden? Diese Frage hat in der Theorie der optimalen Besteuerung und in ihrer quantitativen Anwendung schon eine lange Reihe ökonomischer Literatur beschäftigt. Frühere Antworten zu dieser Frage, unter Verwendung relativ stilisierter ökonomischer Rahmenbedingungen, waren negativ. Das bedeutet, die Literatur kam zu dem Schluss, dass optimale Kapitaleinkommenssteuern null seien. Dies steht im Gegensatz zu den hohen Steuern auf Kapitaleinkommen, die in allen Industriestaaten zu beobachten sind. Eine aktuellere, größtenteils quantitative Literatur fand hingegen heraus, dass optimale Kapitaleinkommenssteuern positiv sein sollten. Gründe für diese Feststellung sind, dass zum einen Kapitaleinkommenssteuern ein effektiver Ersatz für fehlende altersabhängige Einkommenssteuern sein können, zum anderen dass sie ein effektives umverteilendes Steuerinstrument sind (von einkommensstarken zu einkommensschwachen Haushalten), und zum dritten, dass die Besteuerung von Kapitaleinkommen eine Absicherung gegen Einkommens- oder Renditeschocks aus der ex-ante Perspektive darstellen.
Unser theoretisches Paper gibt neue analytische Einsichten für Gründe für optimale Steuern auf Kapitaleinkommen, die Aufschluss darüber geben, welche Mechanismen die Resultate in der überwiegend quantitativen Literatur treiben. Wir legen den Fokus auf einen Effekt, der bisher in der Literatur keine explizite Aufmerksamkeit erfahren hat, der jedoch implizit in zahlreichen quantitativen Studien über optimale Kapitaleinkommenssteuern präsent ist. In Gegenwart von Einkommensrisiken und unvollständiger Absicherung gegen diese, sichern sich Haushalte gegen niedrige Einkommensrealisierung durch privates Sparen ab. Wir zeigen, dass ein solches vorsorgendes Sparverhalten negative Effizienzwirkungen in der aggregierten Volkswirtschaft haben kann, insbesondere für die Renditen aus Kapitalanlagen. Der Staat internalisiert dieses negative Feedback. Wenn diese negativen Feedback-Effekte stark genug sind, dann sollten optimale Kapitaleinkommenssteuern positiv sein.
Um diese Einsichten in all ihrer theoretischen Klarheit abzuleiten, halten wir das ökonomische Umfeld, das wir betrachten, sehr stilisiert. Während wir dadurch sehr klare und trennscharfe Charakterisierungen der treibenden Kräfte der optimalen Kapitaleinkommenssteuern liefern können, ist es trotzdem wichtig zu betonen, dass unser theoretischer Beitrag nicht beabsichtigt, ein realistisches ökonomisches Modell für eine quantitative Exploration zu stellen. Folglich ist der Hauptzweck unserer Analyse, hilfreiche Einsichten für eine verbesserte Interpretation der Erkenntnisse in der existierenden quantitativen Literatur über optimale Kapitaleinkommenssteuern zu bieten.
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