Auswirkungen der Finanzkrise auf die private Altersvorsorge
Inhalt
Die starken Vermögensverluste einzelner Anlageklassen in 2008 durch die Finanz- und aufkommende Wirtschaftskrise führte zu einer Diskussion über die Risiken der kapitalgedeckten Altersvorsorge. Diese Studie quantifiziert die Höhe der Vermögensverluste und Renditeeinbußen durch die Finanz- und Wirtschaftskrise bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge. Die Datenbasis bilden die SAVE Daten 2008. Die Effekte auf die Portfolios der Haushalte werden auf Basis der Vermögensbestände Ende 2007 und der beobachteten Renditeentwicklung in 2008 über verschiedene Anlageklassen abgeschätzt. Im Vergleich zum Vermögen im Referenzszenario ohne Krise ergeben sich durchschnittliche Finanzvermögensverluste von rund 3.000 Euro oder 8,5%. Dies ist geringfügig weniger als die Verluste, die aus der Geldvermögensstatistik der Bundesbank abgeleitet werden können. Beschränkt man sich nur auf das Altersvorsorgevermögen, liegt der mittlere Verlust bei 3%. Man kann diese Vermögensverluste differenziert nach Geburtsjahrgängen über das gesamte Erwerbsleben bis zum Rentenalter fortschreiben und in einen Renditeverlust umrechnen. Dies führt für die Geburtsjahrgänge 1940 bis 1990 zu Renditeeinbußen von maximal 0,1 Prozentpunkten für das Altersvorsorgevermögen und maximal 0,2 Prozentpunkten für das Finanzvermögen. Die größten Renditeverluste haben die gerade in die Rente eingetretenen und die rentennahen Jahrgänge, weil sie zum Zeitpunkt der Krise schon viel Vermögen angesammelt haben und deshalb auch die größten Verluste erleiden. Da der Renditerückgang durch den demographischen Wandel jedoch weit größer ist als der Renditerückgang durch die Finanzkrise, genießen diese Jahrgänge immer noch eine deutlich höhere Rendite als die jüngeren Jahrgänge.
Publikationsdetails