Zur Effizienz des deutschen Gesundheitssystems | Munich Center for the Economics of Aging - MEA
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Zur Effizienz des deutschen Gesundheitssystems

Inhalt In dieser Arbeit soll die Effizienz des deutschen Gesundheitswesens untersucht werden. Insbesondere werden im Hauptteil der Arbeit nach Krankheiten disaggregierte Input und Outputdaten des deutschen Gesundheitssystems für die Jahre 1994 bis 2000 in den internationalen Vergleich gestellt. Im Anschluss an einen einleitenden Literaturüberblick werden im ersten Teil der Arbeit stark aggregierte Kennzahlen auf der Grundlage von OECD Daten miteinander verglichen. Als Inputgrößen werden hier zunächst die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben und Gesundheitsquoten Deutschlands mit den entsprechenden Größen von EU- und OECD-Ländern verglichen, daraufhin die Anzahl der Ärzte, die Anzahl der Beschäftigten im Krankenhaus, die Anzahl der Betten und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Patienten im Krankenhaus. Als Outputgrößen werden Lebenserwartungen und verlorene Lebensjahre untersucht. Im Hauptteil der Arbeit wird die Effizienz des deutschen Gesundheitswesens bei der Behandlung von Krebserkrankungen (Lungen-, Brust-, Prostata- und Dickdarm/ Mastdarmkrebs) und Herz-Kreislauferkrankungen (Schlaganfall und Herzinfarkt) untersucht. Als Maß für den Ressourceneinsatz eines Landes werden hier jeweils die durchschnittlichen Aufenthaltsdauern im Krankenhaus von Patienten mit der entsprechenden Krankheit betrachtet. Als Maß für den Output eines Landes bei der Behandlung der untersuchten Krankheiten dienen die Überlebensraten von Patienten, bei denen diese Krankheit diagnostiziert wurde. Die Effizienz bei der Behandlung einer bestimmten Krankheit ist in Land A niedriger als in Land B, wenn Land A mehr Ressourcen als Land B zur Behandlung dieser Krankheit einsetzt und dabei geringere Behandlungserfolge als Land B erzielt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse: Das deutsche Gesundheitssystem konnte in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre im internationalen Vergleich nur eine mittelmäßige Produktivität erzielen. Zwar verbesserte sich in diesem Zeitraum die relative Position Deutschlands, aber diese Verbesserung war bislang zu gering, um den internationalen Produktivitätsrückstand aufzuholen.
Publikationsdetails
2002
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