Ein häufig unterschätztes Gestaltungselement bei der Sicherung angemessener Renten während der gesamten Rentenbezugszeit ist die Frage, ob und wie Bestandsrenten an Veränderungen der Erwerbseinkommen und der Lebenshaltungskosten angepasst werden. Erstaunlicherweise war diese Frage bisher nicht Gegenstand aktueller vergleichender Forschung und wird auch in internationalen Rentenreformdebatten kaum diskutiert. Die inzwischen abgeschlossene Studie trug somit dazu bei, Wissenslücken zu Fragen der Rentenanpassung zu schließen, wobei der Schwerpunkt auf deren sozialpolitischen Auswirkungen in den EU-Wohlfahrtsstaaten lag.
Die Analyse ergab unter anderem, dass unausgewogene Anpassungsregelungen, insbesondere wenn sie sich auf einen Inflationsausgleich beschränken, längere Rentenbezugszeiten und die damit verbundene Gefahr der Rentenerosion zu wenig berücksichtigen. Dies stellt nicht nur die Einkommenssicherheit während der Ruhestandsphase und damit ein zentrales Ziel von Altersrenten in Frage, sondern könnte auch dazu führen, dass im Zeitverlauf internationale Standards zur Gewährleistung eines Mindestrentenniveaus unterschritten werden.
Eine erste Version der Studie wurde 2018 in der Zeitschrift Sozialer Fortschritt veröffentlicht, eine aktualisierte englische Version 2019 in der Zeitschrift Global Social Policy.