Die öffentliche Meinung zur Gesundheitsversorgung ist für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen von entscheidender Bedeutung. Sie liefert politischen Entscheidungsträgern relevante Informationen über die Qualität der Gesundheitsversorgung und gibt Hinweise auf die gesellschaftliche Dringlichkeit und Unterstützung anstehender Gesundheitsreformen. Vor diesem Hintergrund beschäftigte sich dieses Projekt zum einen mit der institutionellen Struktur von Gesundheitssystemen und zum anderen damit, wie die Menschen die Qualität der Gesundheitsversorgung in ihrem jeweiligen Land bewerten. Konkret wurde untersucht, ob die Meinung der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung systematisch zwischen Ländern oder im Zeitverlauf variiert und ob diese Variation durch das institutionelle Umfeld der Gesundheitsversorgung im jeweiligen Land erklärt werden kann.
Zu diesem Zweck wurden verschiedene Forschungsansätze aus den Bereichen Sozialpolitik, Soziologie und Sozialpsychologie kombiniert. Die empirische Untersuchung basierte auf groß angelegten länderübergreifenden vergleichenden Umfragen sowie auf administrativen Daten zur Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus wurden anhand von zeitvergleichenden Fallstudien Veränderungen in Gesundheitseinrichtungen und der öffentlichen Meinung untersucht. Die Ergebnisse wurden in Zusammenarbeit mit renommierten Sozialwissenschaftlern in verschiedenen Fachzeitschriften wie Social Science and Medicine, PloS ONE, Journal of Social Policy, Journal of European Social Policy, Health Policy und The Economic and Social Review publiziert.