Eine Rückkehr zur Vergangenheit: Rentenpolitische Vorhaben im italienischen Koalitionsvertrag
Mit dem „Vertrag für die Regierung des Wandels" vom 17. Mai 2018 wird erstmals in Italien das Programm einer Koalitionsregierung „nach deutschem Muster“ schriftlich festgehalten. Die geplanten rentenpolitischen Maßnahmen sehen eine Entkräftung einiger wesentlicher Punkte der Rentenreform 2011 vor, insbesondere durch großzügige Senkungen des Renteneintrittsalters für Frauen und langjährig Versicherte, während man kein Wort über den demografischen Wandel und die mittel- und langfristige Nachhaltigkeit der Rentenversicherung verliert. Thematisiert werden ausschließlich neue Geldleistungen und Erleichterungen der heutigen rentenrechtlichen Regelungen, die kurzfristig durch höheren staatlichen Mittelzufluss zu einer Hebung des Lebensstandards der älteren Bevölkerung führen sollen. Der Beitrag versucht, die von den Koalitionären geplanten Maßnahmen darzustellen und sich mit ihren vorhersehbaren Auswirkungen kritisch auseinanderzusetzen.